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Jahreszins

Wie der Jahreszins die jährlichen Kosten Deines Kredits beeinflusst: Erfahre alles über den Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins

Was ist der Jahreszins?

Der Jahreszins gibt an, wie hoch die Kosten für Kreditnehmer:innen sind, die sie für die Inanspruchnahme eines Kredits jährlich an die Bank zahlen müssen. Der Jahreszins ist somit eine der wichtigsten Kennzahlen, die Kreditnehmer:innen bei der Auswahl ihrer Baufinanzierung beachten müssen. Der Jahreszins wird bei Annuitätendarlehen als monatlicher Anteil des gesamten Jahreszinses zusammen mit der Tilgung an die Bank überwiesen.

Allerdings stellt der Jahreszins meist nicht die gesamten Kosten eines Immobiliendarlehens dar. Viele Banken verlangen beispielsweise für den Abschluss des Darlehens eine einmalige Abschlussgebühr, jährliche Bearbeitungsgebühren oder es fallen Kosten für eine zusätzlich abgeschlossene Restschuldversicherung an. Der Jahreszins orientiert sich am aktuellen Leitzins der EZB, dem Niveau deutscher Staatsanleihen, der wirtschaftlichen Lage zum Zeitpunkt des Darlehensvertrags und weiteren wirtschaftlichen Faktoren. 

Für die Festschreibung des Jahreszinses über die Laufzeit eines Darlehens gibt es verschiedene Möglichkeiten. In den meisten Fällen wird der Jahreszins bei Baufinanzierungen für einen Zeitraum zwischen 10 und 15 Jahren festgeschrieben, wodurch die Restschuld im Anschluss durch eine Anschlussfinanzierung oder eine Rückzahlung getilgt werden muss. Weniger weit verbreitet sind Darlehen, bei denen der Jahreszins über die Gesamtlaufzeit des Darlehens festgeschrieben wird. Hier verlangen Banken zwar höhere Zinsen, bieten den Kreditnehmer:innen im Gegenzug aber höhere Sicherheit bezüglich der finanziellen Belastung während der Dauer des Darlehens. 

Sollzins und Effektivzins: Die Unterschiede

Der Jahreszins kann in zwei verschiedenen Varianten angegeben werden - als effektiver Jahreszins oder als nominaler Jahreszins (Sollzins). Der Sollzins gibt ausschließlich die Kosten an, die für Kreditnehmer:innen durch den Zinsanteil der monatlichen Rate anfallen. Dabei werden Nebenkosten wie Bearbeitungsgebühren oder Kosten für die Auszahlung des Kredits nicht beachtet.

Diese Gebühren werden zusammen mit dem jährlichen Sollzins als Effektivzins angegeben. Der effektive Jahreszins bezeichnet alle Kosten, die Kreditnehmer:innen jährlich abgesehen von der Tilgung an die Bank zahlen müssen. Beim Kreditvergleich sollte das Augenmerk daher immer auf den effektiven Jahreszins statt auf den Sollzins gelegt werden.