Mit einer Anschlussfinanzierung für Immobilienkredite löst Du die bestehende Baufinanzierung mit einem neuen Darlehen zu neuen Konditionen ab.
Du kannst die Anschlussfinanzierung bei Deiner Bank machen – ein Wechsel zu einem anderen Institut kann Dir aber tausende Euro sparen.
Du hast vier Möglichkeiten für die Anschlussfinanzierung: Prolongation und Umschuldung, jeweils als Forward-Darlehen oder zum Ende der Zinsbindung.
Für die passende Anschlussfinanzierung ist unabhängige Beratung sinnvoll – wir analysieren Deine Situation und beraten Dich kostenlos.
Endet die Zinsbindung Deines Immobilienkredits, benötigst Du eine Anschlussfinanzierung zur Tilgung der Restschuld. Du kannst Deinen Kredit bei der bisherigen Bank verlängern oder zu einer neuen Bank wechseln, je nachdem, ob Du sparen oder Aufwand minimieren möchtest. Informiere Dich mindestens 6 Monate vor Ablauf über die Anschlussfinanzierungs-Optionen.
Du hast vor einigen Jahren Deinen Immobilienkredit aufgenommen, mit einer festen Zinsbindung von zum Beispiel 10 oder 15 Jahren.
Der Zeitpunkt des Ablaufs rückt näher: Deine vertraglich vereinbarte Zinsbindung endet in einem Jahr und Dein Kredit weist eine Restschuld auf. Jetzt heißt es: Frühzeitig handeln!
Du brauchst eine neue Finanzierungslösung für die restlichen Kosten Deiner Baufinanzierung, entweder bei Deiner bisherigen Bank oder einem neuen Kreditinstitut.
Entweder Du bleibst bei Deiner Bank und verlängerst den Kredit zu neuen Konditionen. Oder Du suchst Dir einen Anbieter mit günstigeren Zinsen und kannst so mehrere tausend Euro sparen.
Du hast rechtzeitig die beste Lösung für Dich gefunden und startest mit Planungssicherheit und langfristiger Ersparnis in die Zukunft.
Die Prolongation beschreibt die Verlängerung des bestehenden Darlehens bei Deiner bisherigen Bank. Diese Option ist entsprechend mit wenig Aufwand verbunden. Während die meisten Vertragsbedingungen gleichbleiben, wird der Zinssatz neu festgelegt und könnte höher sein als bei einem Bankwechsel.
Mit der Umschuldung wechselst Du nach Ablauf der Zinsbindungsfrist Deines bisherigen Kreditgebers zu einem anderen Kreditinstitut. Dies bietet die Möglichkeit, Konditionen zu vergleichen und die Vertragsbedingungen neu auszuhandeln. Idealerweise beschäftigst Du Dich mindestens 6 Monate vor Ablauf der Zinsbindung mit dem Angebotsvergleich.
Die folgende Beispielrechnung zum Vergleich zwischen Umschuldung und Prolongation zeigt, dass eine Umschuldung bei einem niedrigeren Zinssatz trotz einmaliger Nebenkosten auf lange Sicht deutliche Zinsersparnisse gegenüber einer Prolongation bringt. Dadurch können in diesem Beispiel über 10 Jahre rund 9.190 € Gesamtkosten gespart werden.
Die Monatsrate wird berechnet aus Sollzins + Tilgung auf Basis der Annuität.
Die Ersparnis ergibt sich aus der Differenz der Gesamtzinsen.
Weitere Kosten bei einer Umschuldung, wie Vorfälligkeitsentschädigung, wenn außerhalb der Zinsbindung, sind nicht berücksichtigt.
Eine genaue Berechnung hängt von Deiner individuellen Situation ab (Einkommen, Kreditgeber, Bonität).
Prolongation
Umschuldung
Frühzeitige Sicherung günstiger Zinsen
4,50 %
3,75 %
Anfangstilgung
2,00 %
2,00 %
Monatliche Rate
770,00 €
687,50 €
Zinskosten über 10 Jahre
ca. 56.230 €
Tilgung über 10 Jahre
ca. 36.170 €
ca. 36.460 €
Restschuld nach 10 Jahren
ca. 103.830 €
ca. 103.540 €
Nebenkosten
0 €
1.000 €
Gesamtkosten (Zinsen + Nebenkosten)
56.230 €
47.040 €
Ersparnis durch Umschuldung
-
ca. 9.190 €
Hausbanken unterbreiten meist drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung des bestehenden Kredits ein Angebot zur Prolongation, dazu sind sie gesetzlich jedoch nicht verpflichtet.
Der Zinssatz entscheidet maßgeblich über die Gesamtkosten Deiner Anschlussfinanzierung. Seit dem Ende der Niedrigzinsphase 2022 liegen Bauzinsen wieder höher, aktuell bei ca. 3,23 % (06/2025), ein Vergleich lohnt sich also.
Mit Sondertilgungen kannst Du die Restschuld schneller verringern und Zinskosten sparen.Üblich sind 5 % pro Jahr, manche Banken erlauben bis zu 10 %. Achte bei Vertragsabschluss darauf, dass Sondertilgungen möglich sind. Wir beraten Dich hierzu gern.
Die Sollzinsbindung legt fest, wie lange der vereinbarte Zinssatz gilt. Eine kurze Zinsbindung garantiert Dir Flexibilität bei sinkenden Zinsen, eine lange Zinsbindung ermöglicht Dir eine sichere Planung bei aktuell niedrigen Zinsen.
Bereitstellungszinsen Forward-Darlehen: Für jeden Monat, den das Darlehen im Voraus abgeschlossen wird, kann ein Zinsaufschlag von ca. 0,01 – 0,03% anfallen.
Beispiel: 24 Monate Vorlaufzeit × 0,02 % = 0,48 % Aufschlag auf den Sollzins. Einige Banken gewähren eine freibleibende Zeit von 6 bis 12 Monaten, in der keine Zinsen berechnet werden.
Grundbuchänderungskosten:
• Umschuldung (ca. 0,2 – 0,4% der Darlehenssumme)
• Notar- und Abwicklungskosten bei Umschuldung (ca. 0,2 – 0,4% der Darlehenssumme)
Der Tilgungssatz beeinflusst die Laufzeit und die Gesamtkosten Deiner Anschlussfinanzierung. Je höher die Tilgung ausfällt, desto schneller ist die Rückzahlung abgeschlossen und umso weniger Zinsen zahlst Du.
Achte bei der Vertragsschließung auf Flexibilität, denn Lebenssituationen können sich schnell ändern. Ist eine Ratenanpassung möglich? Ist ein Tilgungssatzwechsel erlaubt? Wie sehen Regelungen bezüglich Kündigungsrechten und Vorfälligkeitsentschädigung aus?
Im besten Fall wirst Du mindestens 6 Monate vor Ablauf der Zinsbindung Deines Immobilienkredits aktiv. Möchtest Du ein Forward-Darlehen abschließen, kannst Du dies mit bis zu 60 Monaten Vorlauf tun.
Die Baufinanzierung ist die erste Finanzierung für Deinen Immobilienkauf oder -bau. Mit der Anschlussfinanzierung zahlst Du nach und nach die Restschuld der Baufinanzierung nach Ablauf der Zinsbindung ab. Hierfür können alle Konditionen neu verhandelt werden.
Die Voraussetzungen für die Anschlussfinanzierung ähneln denen der Baufinanzierung. Du benötigst ein regelmäßiges Einkommen, eine gute Kreditwürdigkeit und eine SCHUFA-Auskunft. Bei einer Umschuldung müssen einige Unterlagen wie Grundbuchauszug und Objektbewertung neu vorgelegt werden, da die Bonität erneut geprüft wird.
Ähnlich wie bei einer Baufinanzierung kannst Du bei einer Anschlussfinanzierung mit einer Zinshöhe von 3,4 % bis 5 % rechnen (Stand: 06/2025). Der tatsächliche Zinssatz ist abhängig vom Wert der Immobilie, der Ablösesumme und Tilgungshöhe, Deinem Einkommen und dem Kreditinstitut.