Eigentumswohnung kaufen: Was beachten? Tipps für eine sichere Entscheidung
Clever planen: Nebenkosten, Rücklagen, Besichtigung & Eigentümergemeinschaft prüfen. Wir helfen beim sicheren Kauf deiner Eigentumswohnung.

Das Wichtigste in Kürze:
- Kaufbudget realistisch rechnen: Beziehe nicht nur die Rate des Darlehens ein, sondern alle laufenden Nebenkosten (Heizung, Strom, Hausgeld), Rücklagen für Instandhaltung und Deine persönlichen Lebenshaltungskosten.
- Preis ≠ Wert: Achte auf den Zustand des Hauses, geplante Sanierungen, Energieeffizienz und Lageentwicklung. Ein niedriger Kaufpreis kann teuer werden, wenn Sanierungen anstehen.
- Besichtigung mit Checkliste: Prüfe Lärm, Feuchtigkeit & Schimmel, Heizung & Sanitär, Türen & Fenster sowie den Zustand von Kellerräumen. Fotos machen und ggf. Unterlagen anfordern.
- WEG & Finanzierung klären: Schau in Protokolle vergangener Eigentümerversammlungen (Rücklagen, geplante Maßnahmen), kläre die Hausverwaltung und rechne die Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, ggf. Makler) in Dein Eigenkapital ein.
Der Traum von den eigenen vier Wänden beginnt oft mit Euphorie: Du siehst eine Wohnung, verliebst Dich in den Balkon, stellst Dir den ersten Kaffee am Wochenende vor – und plötzlich ist da diese Frage: Kann ich mir das überhaupt leisten?
Von Träumen zu Zahlen: Passt die Wohnung auch finanziell zu Dir?
Bevor Du Dich in Grundrisse, Fotos und Exposés verliebst, lohnt es sich, einen ehrlichen Blick auf Dein Budget zu werfen. Es geht nicht nur darum, wie viel die Bank Dir maximal finanzieren würde, sondern darum, was Du Dir wirklich langfristig leisten kannst, inklusive Nebenkosten, Rücklagen und allem, was Dein Leben außerhalb der eigenen vier Wände ausmacht:
Laufende Nebenkosten (monatlich wiederkehrend, für die Wohnung und Gemeinschaft)
- Heizung, Warmwasser
- Strom, Wasser
- Müllgebühren
- Hausgeld / Verwaltungskosten
- Versicherungen (Hausrat, Gebäudeanteil, ggf. Haftpflicht)
Rücklagen / Instandhaltung (monatlich / jährlich für langfristige Reparaturen und Sanierungen)
- Instandhaltungsrücklagen für Gemeinschaftseigentum (z. B. Dach, Fassade, Aufzug, Heizanlage)
- Instandhaltungsrücklagen innerhalb der eigenen Wohnung
- Renovierungen / Modernisierungen
Persönliche Lebenshaltungskosten (alles außerhalb der Wohnung, was im Budget berücksichtigt werden sollte)
- Lebenshaltung (Essen, Kleidung, Freizeit)
- Transport / Auto / ÖPNV
- Versicherungen, Sparpläne, private Ausgaben
Überlege Dir, wie sich Dein Einkommen in den kommenden Jahren entwickeln könnte und plane immer einen kleinen Puffer ein. So gehst Du auf Nummer sicher, falls unvorhergesehene Kosten auftauchen oder sich Deine Lebenssituation ändert. Wenn Du genau wissen willst, wie viel Kaufbudget Dir zur Verfügung steht, kannst Du das unkompliziert mit unserem Budgetrechner herausfinden – mit wenigen Klicks erhältst Du ein klares Bild über Dein Kaufbudget.
Wert statt Preis: Das gibt es beim Kaufpreis zu beachten
Viele schauen zuerst auf den Kaufpreis der Eigentumswohnung. Doch entscheidend ist, was Du dafür bekommst und wie nachhaltig der Wert der Wohnung ist. Ein vermeintlich günstiger Preis kann trügerisch sein, wenn das Haus alt ist oder Sanierungen anstehen.
Denk an die Zukunft: Wie entwickelt sich die Lage in fünf oder zehn Jahren? Ist das Viertel im Aufwind, oder droht ein Verlust an Attraktivität? Faktoren wie Energieverbrauch, Lärmbelastung oder laufende Kosten für Hausgeld und Rücklagen beeinflussen die tatsächlichen Wohnkosten oft stärker, als man zunächst denkt. Letztlich zählt nicht der niedrigste Preis, sondern das beste Zusammenspiel aus Preis, Zustand und langfristigem Wert.
Dein Zuhause, Deine Prioritäten
Die perfekte Wohnung gibt es nicht, aber die Wohnung, die zu Dir passt, sehr wohl. Überlege, welche Eigenschaften Dir wirklich wichtig sind: Terrasse, Ruhe, kurze Wege zur Arbeit oder genug Platz fürs Homeoffice.
Statt nach Must-haves und Nice-to-haves zu sortieren, überlege, was sich für Dich nach Zuhause anfühlt. Denn am Ende kaufst Du nicht nur Quadratmeter, sondern einen Raum, der Dich täglich begleitet.
Die Besichtigung
Die Besichtigung ist der Moment, in dem aus Zahlen und Bildern Realität wird. Hier zeigt sich, ob die Wohnung wirklich zu Dir passt, oder ob kleine Details später große Überraschungen bringen. Damit Du nichts übersiehst, lohnt es sich, auf folgende Punkte besonders zu achten:
- Lärmpegel prüfen: Wie hört sich die Wohnung an, wenn Nachbarn kochen, die Straßenbahn vorbeifährt oder die Heizung läuft?
- Feuchtigkeit & Schimmel: Kleine Stellen können auf größere Probleme hinweisen.
- Heizung & Sanitäranlagen testen: Funktionieren alle Geräte? Gibt es sichtbare Abnutzung oder Reparaturbedarf?
- Türen & Fenster prüfen: Ein kurzer Test kann später viel Ärger sparen.
Gemeinschaftsräume
- Treppenhaus, Keller, Fahrradraum oder Gemeinschaftsgärten ansehen.
- Sauberkeit und Zustand geben Hinweise auf die Qualität der Hausverwaltung.
- Ein gepflegtes Umfeld spricht für ein funktionierendes Miteinander in der Eigentümergemeinschaft.
Unterlagen & Dokumente
- Protokolle vergangener Eigentümerversammlungen: Aufschluss über Reparaturstau, Konflikte oder geplante Investitionen.
- Energieausweis: Gibt eine Orientierung zu den zu erwartenden Nebenkosten.
- Teilungserklärung: Klärt Rechte und Pflichten als Eigentümer.
Ein kleiner, aber wichtiger Tipp: Mach Fotos, nimm Dir Zeit und stelle alle Fragen, die Dir einfallen. Du kaufst hier kein Möbelstück, sondern ein Zuhause, das Dich über Jahre begleiten wird. Jede Beobachtung, jedes Detail und jede Rückfrage kann Dir später helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Damit du nichts vergisst, hilft unsere Checkliste zur Besichtigung.
Was es bei der Wohnungseigentümergemeinschaft zu beachten gibt
Mit dem Kauf einer Wohnung kaufst Du auch ein Stück Gemeinschaft. Wie die Eigentümergemeinschaft organisiert ist, kann deinen Alltag stark beeinflussen.
Achte darauf, wie transparent Abrechnungen und Protokolle der vergangenen Eigentümerversammlungen sind:
- Werden Reparaturen durchgeführt?
- Gibt es Rücklagen?
- Ein gepflegtes Treppenhaus oder regelmäßige Kommunikation sprechen oft für eine seriöse Verwaltung.
Die Protokolle vergangener Versammlungen sind ein wahres Schatzkästchen: Sie zeigen geplante Reparaturen, Konflikte und die Aktivität der Gemeinschaft. Versuche, über einen Blick in dieser Unterlagen oder gezieltes Nachfragen bei der Besichtigung oder in der Nachbarschaft Auskunft über die Organisation der Wohnungseigentümergemeinschaft zu erlangen.
Eigentumswohnung kaufen: Das gibt es bei der Finanzierung zu beachten
Die Finanzierung kann überwältigend wirken. Entscheidend ist, dass Du ein realistisches Bild Deiner monatlichen Belastung hast und ausreichend Spielraum für Reparaturen oder zusätzliche Nebenkosten einplanst. So gehst Du entspannt in Gespräche mit Banken oder Verkäufern.
Neben dem Kaufpreis fallen beim Kauf einer Eigentumswohnung außerdem Kaufnebenkosten an, die Du idealerweise mit Deinem Eigenkapital abdecken solltest:
- Grunderwerbsteuer
- Notar- und Grundbuchkosten
- ggf. Maklerprovision.
Du hast bereits eine Wohnung gefunden, die Dir gefällt? Wir helfen Dir bei der Finanzierung! Informiere Dich über unser Angebot oder buche Dir direkt einen unverbindlichen & kostenlosen Termin zur Erstberatung.
Steuerliche Aspekte
Wenn Du die Wohnung vermietest, lassen sich viele Kosten steuerlich geltend machen, etwa Zinsen für die Finanzierung, Renovierungen oder Abschreibungen. Bei Eigennutzung ist die steuerliche Absetzbarkeit eingeschränkt, aber bestimmte Handwerkerleistungen können trotzdem anteilig abgesetzt werden. Ein kurzer Check mit dem Steuerberater oder Finanzamt lohnt sich in jedem Fall.
Notartermin & Kaufvertrag: Die letzten Schritte zur Eigentumswohnung
Wenn Du Deine Traumwohnung gefunden und die Finanzierung gesichert hast, geht es in die finale Phase: Reservierung, Kaufvertrag, Notartermin. Prüfe vorher, dass alle Vereinbarungen korrekt im Vertrag stehen: Kaufpreis, Übergabetermin, Sondernutzungsrechte oder Rücklagen.
Nimm Dir Zeit, lies alles sorgfältig und stelle beim Notartermin letzte offene Fragen. Auch kleine Details können später große Unterschiede machen. Am Ende ist alles rechtlich abgesichert und Du kannst dich darauf verlassen, dass Deine Entscheidung wohlüberlegt getroffen wurde.
