Fenster energetisch sanieren – das musst Du wissen!
Gut gedämmte Fenster bieten enormes Einsparpotenzial bei den Heizkosten und viele weitere Vorteile. Verschaff Dir einen Überblick über das Thema.

Alles Wichtige auf einen Blick
- Eine energetische Sanierung der Fenster senkt den Wärmeverlust um bis zu 70-80 %.
- Moderne Fenster mit Dreifachverglasung erreichen U-Werte von 0,7–0,9 W/(m²K).
- Feuerzeug-Test und Papier-Test zeigen, ob Deine Fenster veraltet oder undicht sind.
- Kosten für ein typisches Einfamilienhaus: ca. 9.000–18.000 €.
- BAFA fördert den Fenstertausch mit 15 % Zuschuss, plus 5 % iSFP-Bonus, alternativ kannst Du 20 % steuerlich absetzen oder über die KfW sanieren.
Warum Fenster energetisch sanieren?
Eine energetische Sanierung Deiner Fenster reduziert Deinen Heizenergieverbrauch deutlich und steigert sofort Deinen Wohnkomfort. Alte Fenster lassen bis zu 25 % der Heizwärme entweichen. Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung (vor allem Dreifachverglasung) können diesen Wärmeverlust um 70–80 % senken.
Neben geringeren Heizkosten profitierst Du auch von:
- Besserem Schallschutz
- Höherer Behaglichkeit (keine Zugluft, keine kalten Oberflächen)
- Besserem Schutz vor Einbruch
- Stabilen Innenraumtemperaturen im Sommer
Sind Deine Fenster energieeffizient?
Bist Du unsicher, ob Deine Fenster eine energetische Sanierung benötigen? Mit einfachen Tests kannst Du einen ersten Eindruck gewinnen:
Feuerzeug-Test: Wie alt ist Deine Verglasung?
Bei Dunkelheit die Flamme eines Feuerzeugs dicht vor die Scheibe halten:
- 4 Flammen, gleiche Farbe → 2-fach-Verglasung ohne Wärmeschutz (ca. 1975–1995)
- 4 Flammen, violett verfärbt → 2-fach-Verglasung mit Wärmeschutz (ab 1995)
- 6 Flammen, teilweise violett → 3-fach-Verglasung mit Wärmeschutz (ab 2004)
Papier-Test: Ist Dein Fenster noch dicht?
Papier zwischen Rahmen und Flügel legen, Fenster schließen:
- Papier lässt sich leicht herausziehen → Fenster ist undicht → Wärme entweicht → Austausch sinnvoll.
Ein Energieberater kann zusätzlich beurteilen, ob Verglasung, Rahmen oder komplette Fenster erneuert werden sollten.
Wichtige Kennwerte: U-Wert und g-Wert
Beim Kauf neuer, energieeffizienter Fenster sind der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) und der Energiedurchlassgrad (g-Wert) entscheidend:
U-Wert
Gibt an, wie viel Wärme durch das Fenster verloren geht.
- Je niedriger, desto besser
- Modern: 0,7–1,3 W/(m²K)
g-Wert
Zeigt, wie viel Sonnenwärme durch die Scheibe gelangt.
- Hoher g-Wert: gut für Nord-/Ostlagen
- Niedriger g-Wert: gut bei intensiver Sonneneinstrahlung
Verglasungsoptionen und ihre Eigenschaften

2-fach oder 3-fach-Verglasung: Was ist besser?
- Einfachverglasung ist immer auszutauschen.
- 2-fach-Verglasung ist heute nur noch sinnvoll, wenn Deine Fassade ungedämmt ist und eine Gesamtsanierung noch aussteht.
- 3-fach-Verglasung ist ideal, wenn Deine Fassade gedämmt ist oder Du ohnehin sanierst.
Vorteile von 3fach-Verglasung:
- Deutlich niedrigere U-Werte
- Maximale Energieeinsparung
- Förderfähig
- Besserer Schallschutz
Wenn Du Dein individuelles Energieeinsparpotenzial durch einen Fenstertausch berechnen möchtest, starte jetzt unseren Sanierungsrechner. In nur 3 Minuten hast Du Dein Ergebnis!
Rahmenmaterialien für die energetische Sanierung Deiner Fenster
Bei der energetischen Sanierung der Fenster musst du neben dem Glas natürlich auch das Rahmenmaterial auswählen. Zur Verfügung stehen Holz, Aluminium, Kunststoff und die beliebte Kombination Holz/Aluminium. Die Materialen unterscheiden sich in der Optik, in ihren funktionalen Eigenschaften, bei der Nachhaltigkeit und auch im Preis.
Überblick über die Vor- und Nachteile der Materialien
Was kostet eine energetische Fenstersanierung?
Die Kosten hängen ab von:
- Größe und Anzahl der Fenster
- Art der Verglasung
- Rahmenmaterial
- Aufwand für Ausbau & Einbau
- eventuelle Zusatzsysteme (Rollläden, Sonnenschutz)
Preisrahmen für ein Einfamilienhaus (ca. 140 m²): 9.000–18.000 €
Sinnvoll: mindestens 3 Angebote einholen.
Zusätzlich können natürlich weitere Kosten hinzukommen, wenn Du auch gleich Beschattungs- und Sonnenschutzlösungen einbauen lässt, wie etwa Rollläden. Das ist definitiv eine Überlegung wert, denn sogenannter „sommerlicher Wärmeschutz“ wird ebenfalls staatlich gefördert.
Fördermöglichkeiten
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, die Du Dir für eine energetische Sanierung der Fenster sichern kannst. Bei einer Einzelmaßnahme (Fenstertausch) übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 15 % aller förderfähigen Kosten. Hausbesitzer, die sich in der Planungsphase einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lassen, bekommen einen zusätzlichen Bonus von 5 %. Um diesen Bonus zu erhalten, muss auf jeden Fall ein Energieberater eingebunden werden. Auch die Kosten, die dafür anfallen, werden bezuschusst. Die förderfähigen Kosten sind pro Jahr auf 60.000 € pro Wohneinheit begrenzt. Der maximal mögliche Zuschuss beträgt also 12.000 €.
Wer eine Komplettsanierung hin zum Effizienzhaus-Standard vornimmt, kann einen KfW-Förderkredit mit Tilgungszuschuss beantragen. Je nachdem, welches Effizienzhaus-Niveau erreicht wird, ist eine Förderung von 20 bis maximal 45 % der förderfähigen Kosten möglich. Auch bei dieser Variante ist eine vorherige Energieberatung Pflicht.
Als Alternative zur Beantragung von Fördermitteln kannst Du die Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen wie den Fensteraustausch auch steuerlich absetzen. Wenn Du Dich hierfür entscheidest, kannst Du über drei Jahre hinweg 20 % der Kosten bei Deiner Einkommensteuererklärung geltend machen. Voraussetzung dafür: Du bewohnst die sanierte Immobilie selbst.
