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Finanzierung

Die Zinsen sind so hoch wie nie! Richtig oder Falsch?

Wie sich die Zinsen entwickelt haben und was Hauskäufer bei den Zinsen beachten müssen.

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Ein Haufen Münzen liegt auf einem Tisch vor Modellen von Häusern, einem Kran und einem Taschenrechner

Alles Wichtige auf einen Blick

  • In den frühen 1990er Jahren lagen Baufinanzierungszinsen oft bei 9 % und mehr, da Inflationsdruck und restriktive Geldpolitik stark wirkten.
  • Ab den 2000er Jahren fielen die Zinsen deutlich, zwischen Mitte der 2000er Jahre und 2021 lagen sie bei unter 4 %, teilweise nahe 1 %.
  • Aktuell liegen typische Bauzinsen mit 10-jähriger Bindung in Deutschland bei etwa 3,4 %–3,7 % effektivem Jahreszins (Stand 11/2025). 
  • Für Dich als Hauskäufer heißt das: Die Zinshöhe beeinflusst die mögliche Darlehenshöhe. Je höher der Zins, desto teurer wird die monatliche Rate bzw. desto weniger Immobilie ist leistbar.

Die Bauzinsen sind für Hauskäufer einer der wichtigsten Faktoren, die über die mögliche Höhe der Finanzierung entscheiden. In Zeiten von hohen Bauzinsen wird der Erwerb von Immobilien für viele unmöglich, während in Zeiten von niedrigen Zinsen auch ein niedrigeres Einkommen für den Kauf einer Immobilie ausreicht.

Wie hoch waren die Bauzinsen früher?

Anfang der 1990er-Jahre lag das Zinsniveau deutlich höher als heute. Durch Inflationsraten von bis zu 5 % Anfang der 90er und die daraus resultierende Geldpolitik der zuständigen Zentralbanken verlangten Banken damals bis zu 9 % pro Jahr an Zinsen. Ab Anfang der 2000er Jahre senkten die Zentralbanken die Leitzinsen soweit, dass die Zinsen bis 2005 zeitweise auf unter 4 % fielen. In den nächsten 16 Jahren bis 2021 sanken die Zinsen weiter und pendelten zwischen 2020 und 2021 bei unter 1 % pro Jahr ein. Durch eine starke Inflation erhöhten die Zentralbanken ab 2021 die Zinsen, was sich direkt in den Zinsniveaus für Baufinanzierungen widerspiegelte. Die Zinsen stiegen auf über 4 % an und haben sich seitdem wieder auf etwa 3,4 % pro Jahr abgesenkt.

Wodurch steigen oder sinken die Zinsen?

Bauzinsen hängen eng mit der allgemeinen Wirtschaftslage zusammen, vor allem mit Inflationserwartungen und Kapitalmarktzinsen. Der Leitzins der EZB wirkt dabei eher indirekt. Die Europäische Zentralbank bestimmt mit ihrem Leitzins, wie teuer es für Banken ist, sich Geld zu leihen. Wenn der Leitzins steigt, soll das üblicherweise die Inflation bremsen. Wird er gesenkt, soll die Wirtschaft angekurbelt werden.

Achtung: Für Bauzinsen ist aber nicht der Leitzins selbst entscheidend, sondern die Erwartungen am Kapitalmarkt. Banken orientieren sich bei ihren Bauzinsen an den langfristigen Zinsen, zum Beispiel an den Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen. Das bedeutet:

  • Steigt die Inflation oder erwarten Märkte künftig höhere Leitzinsen, klettern meist auch die Kapitalmarktzinsen und damit die Bauzinsen. 
  • Sinkt die Inflation oder deutet die EZB sinkende Leitzinsen an, können die Bauzinsen ebenfalls zurückgehen.
  • Die Bauzinsen reagieren also eher auf zukünftige Wirtschafts- und Inflationserwartungen als auf aktuelle Leitzinsentscheidungen. Deshalb können sich Bauzinsen auch dann ändern, wenn die EZB noch gar nichts beschlossen hat.

Regionale und internationale Unterschiede: Warum Bauzinsen nicht überall gleich sind

Auch wenn Deutschland einen gemeinsamen Finanzmarkt hat, können Bauzinsen je nach Bundesland und Bank leicht variieren. International fallen die Unterschiede noch deutlicher aus. In Deutschland gibt es keinen einheitlichen Bauzins, den alle Banken anbieten müssen. Institute kalkulieren ihre Konditionen abhängig von regionalen Risiken, der Nachfrage im jeweiligen Bundesland und dem lokalen Wettbewerb. Banken in Regionen mit hohen Immobilienpreisen oder geringerer Nachfrage bewerten Risiken manchmal anders, das kann zu leicht unterschiedlichen Zinssätzen führen.

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Was musst Du bei den aktuellen Zinsen beachten?

In Zeiten stark schwankender Zinsen für Baufinanzierungen ist es besonders wichtig, immer aktuell über die Zinskonditionen informiert zu sein. Diverse Banken und Kreditinstitute veröffentlichen regelmäßig Prognosen über das erwartete Zinsniveau in den kommenden Monaten und Jahren. Auch über unseren WhatsApp-Channel bekommst Du Bauzinsen-Updates und relevante Immobilien-News immer tagesaktuell! 

Schon geringe Zinsunterschiede wirken sich deutlich auf Monatsrate, Gesamtkosten und mögliche Darlehenshöhe aus. Eigenkapital ist dabei oft der wichtigste Hebel für bessere Konditionen. Ein kleiner Zinsanstieg kann die Monatsrate spürbar erhöhen. 

Beispielrechnung:

Für ein Darlehen von 300.000 € mit einer Tilgung von 2 % ergibt sich:

  • Bei 3,5 % Zins → ca. 1.250 € monatliche Rate
  • Bei 4,0 % Zins → schon rund 1.350 € monatlich

Das klingt nach wenig Unterschied, summiert sich aber über die Jahre auf viele Tausend Euro.

Das Eigenkapital spielt dabei eine zentrale Rolle. Bringst Du mehr Eigenkapital ein, benötigst Du eine geringere Darlehenssumme und erhältst von vielen Banken bessere Zinssätze, da das Risiko für die Bank sinkt. Zusätzlich macht eine kleinere Monatsrate die Finanzierung stabiler und weniger anfällig für zukünftige Zinsänderungen.