16.9.2024

Lohnt sich ein Bausparvertrag? Das musst Du wissen.

Lohnt sich ein Bausparvertrag für die Finanzierung Deiner Traumimmobilie? Erfahre hier die Vor- und Nachteile und wie teuer ein Neuabschluss wirklich ist.

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Luftaufnahme eines Holzhauses in der Bauphase, das aus Holzwänden und Dachträgern besteht.

Während die Zinsen und Immobilienpreise immer weiter steigen, wird der Erwerb einer Immobilie für viele zu einem unerreichbar scheinenden Traum. Bausparverträge bieten hier oftmals eine bei klassischen Anlagemethoden fehlende Sicherheit und scheinbar sehr niedrige Zinsen auf das aufgenommene Darlehen. Sind Bausparverträge günstiger, als das Eigenkapital für eine Immobilie anders anzulegen und einen regulären Kredit aufzunehmen?

Was ist ein Bausparvertrag?

Bausparverträge teilen sich immer in drei Phasen ein. Beim Abschluss des Vertrages werden die Konditionen festgehalten, in der Ansparphase knapp die Hälfte der Bausparsumme in monatlichen Raten an die Bausparkasse gezahlt und in der Darlehensphase das angesparte Eigenkapital und der fehlende Rest zur Bausparsumme als Darlehen ausgezahlt.

Abschluss eines Bausparvertrages

Beim Abschluss eines Bausparvertrags wird zunächst die Bausparsumme festgelegt. Diese Summe setzt sich zu knapp über der Hälfte aus angespartem Eigenkapital zusammen, das an die Bausparkasse gezahlt wurde. Der Rest der Bausparsumme wird von der Bausparkasse als zinsgünstiger Kredit gewährt, sobald die Zielsumme (meistens knapp über 50 % der Bausparsumme) durch gezahlte Bausparraten erreicht wurde. 

Bei der Vertragsunterzeichnung werden ebenfalls die Konditionen für die Ansparphase und die Darlehensphase festgelegt. Hierzu zählt, wie hoch die auf gezahlte Sparraten gezahlten Zinsen ausfallen, wie lang die geplante Spar- und Darlehensphase des Vertrages sein soll und wie hoch der Zinssatz sein wird, den Kreditnehmer:innen in der Darlehensphase auf das geliehene Kapital zahlen müssen. Außerdem werden die Höhe der Bausparsumme und der Zeitpunkt der Zuteilungsreife, bei dem das vorgesehene Eigenkapital erreicht und die Darlehenssumme ausgezahlt wird, festgelegt.

Der Zinssatz für das angesparte Kapital bis zur Zuteilungsreife ist hierbei meist deutlich niedriger als der übliche Zinssatz auf ein Tagesgeldkonto oder andere Geldanlageformen. Hierfür gewährt die Bausparkasse während der Darlehensphase auch deutlich niedrigere Zinsen als am Markt momentan üblich. Allerdings kostet der Abschluss eines Bausparvertrages Bausparer:innen meist zwischen 1 und 1,6 Prozent der Bausparsumme als Abschlussgebühr.

Die Sparphase eines Bausparvertrages dauert in der Regel zwischen 5 und 15 Jahren. Je länger die Ansparphase, desto niedriger fällt auch die monatliche Rate aus. Sparer:innen sollten sich schon vor Abschluss des Bausparvertrages darüber klar werden, wie hoch die monatliche Rate sein darf, um keine finanziellen Engpässe zu provozieren. 

Sobald der Bausparvertrag zuteilungsreif wird und meistens knapp die Hälfte der Bausparsumme angespart wurde, wechselt der Bausparvertrag in die Darlehensphase. 

Die Darlehensphase eines Bausparvertrages

Zu Beginn der Darlehensphase eines Bausparvertrages wird das in der Sparphase angesparte Eigenkapital zusammen mit dem Rest der Bausparsumme, der als zinsgünstiges Darlehen gewährt wird, ausgezahlt. 

Wird zusätzlich zum Bauspardarlehen und dem angesparten Eigenkapital noch ein weiterer Kredit zur Immobilienfinanzierung aufgenommen, wird das angesparte Kapital des Bausparvertrages als Eigenkapital gewertet und wirkt sich positiv auf die Darlehenskonditionen aus.

Die weiterhin gezahlte monatliche Rate wird nun nicht mehr auf das Bausparkonto gutgeschrieben, um das vereinbarte Sparziel zu erreichen, sondern für die Tilgung und die Begleichung der Zinsen für das Bauspardarlehen genutzt. Außerdem ist es bei vielen Bausparkassen möglich, durch Sondertilgungszahlungen die Laufzeit des Bauspardarlehens und dadurch auch die Höhe der gezahlten Zinsen zu verringern. 

Welche Förderungen gibt es für Bausparverträge?

Bausparverträge werden oft erst so richtig sinnvoll für Bausparer:innen, wenn diese den Bausparvertrag mit einer attraktiven Förderung kombinieren können. Sowohl der Staat als auch Arbeitgeber unterstützen Sparer:innen finanziell bei ihrem Bausparvertrag. Die wichtigsten Förderungen für Bausparverträge sind die Folgenden.

Wohnungsbauprämie

Die Wohnungsbauprämie ist eine staatliche Förderung für Bausparer:innen mit einem maximal zu versteuernden Einkommen von 35.000 € pro Person. Der geförderte Bausparvertrag muss mindestens 7 Jahre andauern und wird dann mit bis zu 10 % der jährlichen Einzahlungen gefördert. Diese Förderung ist auf maximal 700 € pro Person pro Jahr begrenzt.

Arbeitnehmersparzulage

Die Arbeitnehmersparzulage ist eine weitere staatliche Förderung für Bausparer:innen, die fest angestellt sind. Für Personen mit einem Einkommen bis zu 40.000 € pro Jahr wird der Bausparvertrag mit bis zu 123 € pro Jahr gefördert.

Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Ob sich ein Bausparvertrag für Sparer:innen lohnt, ist immer eine individuelle Frage. Faktoren wie der aktuelle Zinssatz am Markt und die persönliche finanzielle Situation der Bausparer:innen müssen hier beachtet werden. Ein Bausparvertrag bietet hierbei sowohl Vor- als auch Nachteile im Vergleich zu einer herkömmlichen Baufinanzierung. 

Die Gewissheit, ob ein Bausparvertrag oder eine klassische Finanzierung günstiger war, hat man immer erst im Nachhinein. Dadurch, dass die Zinsniveaus der Banken konstant schwanken, kann man nie absehen, ob ein Bausparvertrag auf lange Sicht die optimale Finanzierungsoption ist. Allerdings bietet ein Bausparvertrag eine hohe Sicherheit und hat so eine klare Daseinsberechtigung neben anderen Finanzierungsoptionen für Immobilien. Besonders in Kombination mit anderen Finanzierungsarten kann ein Bausparvertrag sehr lohnend sein. 

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